Helmut List Halle

DIE HELMUT LIST HALLE

PREAMBLE

„Dass Graz ein Mekka für Kunst- und Kulturschaffende ist, zeigt die Auszeichnung zu Europas Kulturhauptstadt 2003. Mit dem Bau der Helmut List Halle hat AVL einen weiteren gesellschaftlichen Beitrag geleistet. Hier ist der Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Kultur gelungen. Das zeigt sich schon allein in der Akustik, denn AVL-ExpertInnen zeichnen für den Klang der Halle mitverantwortlich. Das Ziel, die maximale Flexibilität innerhalb der strengen Kriterien von Opern- und Konzertsälen zu gewährleisten, wurde erreicht. Die Helmut List Halle bietet Raum für eine bunte Mischung von Veranstaltungsformaten und eine Vielfalt an Möglichkeiten für künstlerischen Ausdruck. Heute ist die Helmut List Halle aus dem Grazer Stadtbild nicht mehr wegzudenken und ist als Spielstätte Heimat für die rege, internationale Kunst- und Kultur-Community.“

Helmut List, CEO AVL
Helmut List
Kathryn List

„Heimat für Performance-Kunst und Raum für sozialen und kulturellen Austausch – das ist die Helmut List Halle. Als Spielwiese für die österreichische und internationale Kunst- und Kulturszene, ist sie ein Ort der Begegnung für Menschen aus aller Welt. Ihr flexibler Charakter spiegelt die dynamische und zukunftsorientierte Persönlichkeit ihres Namensgebers wider. Sie ist leidenschaftlich, kreativ und innovativ. Ohne dabei den Respekt vor der langen Tradition künstlerischer Exzellenz zu verlieren. Wer sie als Gast betritt, möchte als Freund verweilen.
In der Nutzung des ‚Untergrunds‘ – des neuen D-Teils der Helmut List Halle – schlummert außerdem viel Potenzial zur Umsetzung neuer Werke, zur Entwicklung neuer Formate und zum Zelebrieren der Afterglow-Party.“

Kathryn List, CEO AVL Cultural Foundation

BAUGESCHICHTE

Im Jahr 2002 erfolgte der Umbau einer Fabrikhalle in eine Veranstaltungshalle neuer Dimensionen, die gelungener nicht hätte sein können. Von Ausstellungen, über Firmenveranstaltungen bis hin zu Musicals und Kabaretts sind hier keine Grenzen gesetzt. Aber wer sagt, dass der Fantasie Grenzen gesetzt sein sollten?

Die Helmut List Halle verdankt ihre klaren Strukturen einer unaufdringlichen Eleganz ihrer Vergangenheit und dem „sicheren Instinkt“ ihres Architekten Marcus Pernthaler. Die Ausstattung und der technische Standard tun ihr Übriges. Ganz zu schweigen vom Serviceteam, das sich zu 100% dafür einsetzt, dass jede Veranstaltung ein voller Erfolg wird.

BAUDETAILS

Die Helmut List Halle ist eine einzigartige Klang- und Lichtwelt, die etablierte Wahrnehmungsstandards sprengt und die Grenzen zwischen Technik und Kunst aufhebt. Diese perfekte Verbindung von brillanter Akustik und flexiblem Layout bietet 2.000 m² variable Aufführungsfläche für bis zu 2.400 Zuschauer:innen und eine Vielzahl unterschiedlicher Produktionen.
Damit erfüllt die HLH alle Anforderungen der an der Vorplanung beteiligten Expert:innen, insbesondere hinsichtlich technischer Ausstattung und akustischer Qualität.

Massives Holz im Inneren schafft eine akustische Hülle. Die bestehende Stahlkonstruktion aus der Mitte des letzten Jahrhunderts bildet den Rahmen für eine dreidimensionale Komposition aus deutlich akzentuierten, gestaffelten Gebäudeteilen. Diese entlang der Längsachse der alten Halle angeordneten Abschnitte fügen sich zu einer Abfolge von hohen, großzügigen Raumformationen zusammen. Die Leichtigkeit und Transparenz der Stahlfachwerk- und Glasfassaden steht im Kontrast zu den massiven Sichtbetonkonstruktionen für akustische Zwecke.
Glas, Stahl und Beton sind die vorherrschenden Materialien, die an die Industriegeschichte des Gesamtkomplexes erinnern. Wandverkleidungen in warmen Farbtönen im Foyer und großflächige Massivholzelemente im Veranstaltungsraum schaffen ein der zukünftigen Nutzung entsprechendes Ambiente und verbessern das Schwingungsverhalten und die Klangqualität des zentralen Bereichs für Musikdarbietungen. Metallgewebe schließen diesen zentralen Bereich an den Stirnseiten ab und sind in Kombination mit der dahinter liegenden Stahlbetonwalmplatte ein wichtiger Bestandteil des akustischen Gesamtkonzepts.

Die Decke

Die ehemalige Stahlkonstruktion wurde durch Holzleimbinder Composite Lumber ersetzt und ist nunmehr dreischalig aufgebaut: Die erste Schale besteht aus Bekiesung, Dämmung, Tragstruktur, die zweite aus Gipskartonverkleidung auf Federbügel gelagert und die dritte Schale aus 40 bis 60 Millimeter starken Vollholzelementen in faltwerkartiger Anordnung.

Damit die HALLE absolut flexibel bespielbar, also die Position der Bühne und Zuschauer:innen nicht vorab festgelegt ist, wurde die Decke in kleine Felder unterteilt und gleichmäßig gebogen ausgeführt.
Die strahlengeometrische Untersuchung zeigt, dass dadurch eine gute Schallfeldverteilung im Zuhörer:innenbereich und auf dem Podium erreicht werden kann.

Der Boden

Der Boden besteht aus einer 28 cm dicken Betonplatte, die auf Sylomerstreifen eingefedert ist. Diese Sylomerstreifen sind 40 cm breit, 5 cm hoch und liegen in einem Achsabstand von 260 cm.

Die Wände

Die mehrschalig aufgebauten Längswände, deren Außenschale bis zum ersten Obergeschoß aus Beton und danach aus einer doppelschaligen Holzkonstruktion besteht, sind in den Hohlräumen mit gebranntem Sand gefüllt. Um sogenannte Flatterechos zwischen parallelen Wänden zu vermeiden, sind die Seiten- und Stirnwände gefaltet ausgeführt.
Zusätzlich sind an den Stirnwänden Schallabsorber montiert, somit wird eine ausgeglichene Nachhallzeit erzielt.

Die Seitenwände

Vom Boden bis zur Höhe von 2,30 Meter wurden dreieckig gefaltete, 28 Millimeter dicke und herausnehmbare Massivholzplatten eingesetzt und daran anschließend, bis zu einer Höhe von 8,70 Meter, ebenfalls dreieckig gefaltete, 40 Millimeter dicke Platten, die danach in Gipskartonplatten übergehen.
Als variable Maßnahme können vor den Seitenwänden Vorhänge angebracht werden, die dazu dienen, die Absorptionsfläche zu erhöhen.

Die Saalrückwand

Die bis zu einer Höhe von 2,30 Meter reichenden Eingangstüren, die vom FOYER <Teil A> in die HALLE <Teil B> führen, gehen ab 2,60 Meter in eine dreieckig gefaltete Betonwand über, welche mit Schallabsorbern, Mineralwolle und Sperrholz, für verschiedene Frequenzen (breitbandige Höhenabsorber und Plattenschwinger) versehen ist. Als Abdeckung dient ein Stahlgitternetz mit akustisch definiertem Lochflächenanteil.

Die Podienwand

Vom Boden bis zur Höhe von 2,30 Meter sind direkt an der Wand zwischen HALLE und BACKSTAGE Mineralfaserplatten mit Vliesauflage als Schallabsorber angebracht. Ab einer Höhe von 2,60 Meter übernimmt wieder die dreieckig gefaltete Betonwand mit Tiefabsorbern und Plattenschwingern in verschiedenen Resonanzfrequenzen.
Als Abdeckung dient ein Stahlgitternetz mit einem akustisch definierten Lochflächenanteil.

Neue Fluchtwegstüren

Neue, verbreitete Flüchtwegstüren inkl. Lagerflächen Innen und Aussen Nord Süd
Gesamte Flächenerweiterung ca. 120 m²
Davon Lagerflächen in Summe ca. 70 m²

DIE NEUE KETTENZUGANLAGE

16 Jahre nach der Eröffnung erhielt die Helmut List Halle eine neue leistungsstarke Kettenzuganlage, mit der auch komplexe szenische Bewegungsabläufe möglich sind. ChainMaster lieferte diese Kettenzuganlage im August 2019 an den langjährigen österreichischen Vertriebspartner A.T.C Truss. A.T.C war für den Einbau und die Installation der Anlage vor Ort zuständig.
ChainMaster lieferte für das Projekt 38 Vario-Lifte 1000 kg in 2-strängiger Ausführung mit einer stufenlos regelbaren Geschwindigkeit bis max. 4,8 m/min und einer maximalen Hubhöhe von 12 m. Die Antriebe werden mit dem XYZ Steuerungssystem, zertifiziert nach EN/IEC 61508 SIL3, gesteuert. Momentan ist die Steuerung für max. 42 Antriebe ausgelegt. Über ein Bedienpult mit einem 19‘‘ Touchscreen, ausgestattet mit 2 Fahrhebel mit Totmann-Taster Betrieb, kann die Anlage bedient werden. Im Hintergrund der Steuerung arbeiten zwei Sicherheitsrechner mit Selbstüberwachung und einem Internet Remote Zugriff für Fernwartungszwecke. Das ChainMaster-XYZ-Control-System ist zum Erstellen komplexer Bewegungsabläufe geeignet und somit die Schnittstelle zwischen Operator und bühnentechnischen Antrieben. Zur Ansteuerung der Kettenzüge sind in der Helmut List Halle ein Schaltschranksystem zu je sechs Stück für 4 Antriebe und sechs Stück für 3 Antriebe eingebaut. Ausgestattet mit modernstem Closed-Loop-Frequenzumrichter, hochauflösenden Wegsensoren und eine sichere Lastauswertung ermöglichen programmierbare Start- und Stop-Rampen, volles Drehmoment bei Stillstand über mehrere Minuten, Richtungswechsel ohne Zwischenstopp und machen die ChainMaster-Variolifte zu einem Hebezeug mit hoher Performance.

ENERGIE DURCH FOTOVOLTAIK

An der Südseite der Helmut List Halle befindet sich seit 2003 eine 350 m² große Photovoltaik-Anlage, die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme innovativste Photovoltaikfassadenanlage Österreichs, mit transluzenten Solarzellen. 2004 wurde diese mit dem Solarpreis ausgezeichnet. Errichter und Betreiber waren damals die Stadtwerke Hartberg. Die Fa. KW-Solartechnik war für die technische Planung, die Produktion der Solarmodule sowie für die Ausführung der Installation zuständig.
Im Jahre 2019 wurde die Fassade erneuert. Die Stadtwerke Kapfenberg errichteten eine Sonnenfassade der Firma KIOTO SOLAR mit 360 Modulen. Das Besondere an dieser Fassadenlösung ist die Einzelmodulüberwachung sowie die herausfordernde Unterkonstruktion, welche keinen Platz für Ausgleich von Unebenheiten zugelassen hat, und die Aufteilung in drei Teilflächen. Pro Jahr werden so ungefähr 26.000 kWh elektrische Energie in das öffentliche Netz eingespeist.

LAGE

Die Helmut List Halle als Teil der Smart City befindet sich in Graz, der Hauptstadt der Steiermark. Durch die unmittelbare Nähe zum Grazer Hauptbahnhof und der Anbindung öffentlicher Verkehrsmittel (Straßenbahn Linie 6 in Richtung Smart-City) ist sie durchgehend gut erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen. Wer gerne zu Fuß geht, gelangt auch in nur ca. 10-15min. vom Hauptbahnhof durch die Unterführung beim Wasserturm zur Helmut List Halle. Der neu ausgebaute Radweg führt direkt an der Halle vorbei.
Weitere Details zur Anreise finden Sie HIER.

Von Euch lasse ich mir meine schlechte Laune nicht verderben!

Klaus G.

Best service here!

Peter Kruder

Herzlich willkommen in dieser wohl geschmückten Mehrzweckhalle!

Gerhard Polt